Neu-Isenburg feiert in diesem Jahr sein 325-jähriges Bestehen

Forsthaus Gravenbruch (Kepinski Hotel) im Sommer 2018.

Aber wo bleibt dabei Gravenbruch? Wir haben einmal nachgeforscht und konnten erstaunliches in Erfahrung bringen und setzen dem ganzen noch eine Forderung auf.

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Die erste urkundliche Erwähnung der eigenständigen Gemarkung Gravenbruch geht jedoch auf das Jahr 1299 zurück und beruht auf einer urkundlichen Erwähnung. Der Name Gravenbruch*, der im Laufe der Jahrhunderte stetig seine Schreibweise änderte, geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den etwas südlich vom Forsthaus Gravenbruch gelegenen „Grauen Bruch“ zurück, einen Steinbruch im Hohen Berg, der den Grafen von Heusenstamm sowie später den Grafen von Schönborn wichtiges und begehrtes Baumaterial lieferte, in einer Region, die ansonsten nur sandige Böden aufzuweisen hatte.

Gravenbruch Collage von Alexander Jungmann
Gravenbruch Collage von Alexander Jungmann

Die erste urkundliche Erwähnung der eigenständigen Gemarkung Gravenbruch geht jedoch auf das Jahr 1299 zurück und beruht auf einer urkundlichen Erwähnung. Der Name Gravenbruch*, der im Laufe der Jahrhunderte stetig seine Schreibweise änderte, geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den etwas südlich vom Forsthaus Gravenbruch gelegenen „Grauen Bruch“ zurück, einen Steinbruch im Hohen Berg, der den Grafen von Heusenstamm sowie später den Grafen von Schönborn wichtiges und begehrtes Baumaterial lieferte, in einer Region, die ansonsten nur sandige Böden aufzuweisen hatte.

Rein rechnerisch wäre Gravenbruch somit 400 Jahre älter als Neu-Isenburg, das bekanntermaßen erst 1699 gegründet wurde. Ein Nachweis für eine Besiedlung im Jahr 1299 lässt sich für Gravenbruch bis heute nicht erbringen, daher kann lediglich angenommen werden, dass auf dem Gebiet der Gemarkung höchstens temporär Menschen lebten, um den Steinbruch und den Wald zu bewirtschaften.

Eine relativ gesicherte Besiedlung der ursprünglich von Heusenstamm verwalteten Gemarkung lässt sich jedoch für das Jahr 1586 verifizieren, als der Junker Sebastian von Heusenstamm zum Unmut des Ysenburger Grafen den Grundstein für einen befestigten Hof legte, das heutige Forsthaus Gravenbruch.

Forsthaus Gravenbruch (Kepinski Hotel) im Sommer 2018.
Forsthaus Gravenbruch (Kepinski Hotel) im Sommer 2018.

Links und rechts vom Torhaus zeugen noch heute zwei Schießscharten von der wehrhaften Vergangenheit, und ursprünglich umgab auch ein Wassergraben zur Verteidigung das Hofgut. Heute ist von dem Wasserhindernis nichts mehr übrig geblieben, und der Hof selbst fügt sich in das Gebäudeensemble des Kempinski Hotels ein.

Somit gäbe es eigentlich drei Geburtstage in Gravenbruch zu feiern, und es wäre durchaus an der Zeit, dem Stadtteil mit annähernd 6.500 Einwohnern ein solches Jubiläum zu gönnen. Denn derzeit fristet Gravenbruch eine weitgehende Passivität beim Gründungsjubiläum von Neu-Isenburg, aufgrund fehlender Anknüpfungspunkte, und droht weiter in der gefühlten Bedeutungslosigkeit zu versinken.

Es ist einfach an der Zeit und auch den vielen neuen Gravenbruchern gegenüber eine Verpflichtung, das „Wir-Gefühl“ zu stärken und dem Stadtteil wieder mehr Identität und Achtung zu schenken. Im nächsten Jahr jährt sich beispielsweise der Spatenstich für die Wohnstadt im Grünen zum 65. Mal. Das wäre durchaus ein Grund zum Feiern, und mal sehen, ob die Stadtoberen diese Steilvorlage annehmen.

*= „1567 fallen die Wiesen, das Kreichenbruch im Hohenberg zu Heusenstamm gelegen, bei der Erbteilung der Brüder von Heusenstamm durch das Los dem kaiserlichen Kammerherrn Johann von Heusenstamm zu.“ Quelle: https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14168

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